Der Vorstand bittet darum, respektvoll mit den Schiedsrichter*innen umzugehen. Für unser Spiel brauchen wir den 23. Mann bzw. die 23. Frau.
– Auszug einer Mail vom FLVW –
Liebe Sportkamerad*innen,
es ist mittlerweile fünf nach Zwölf !!! So einfach kann man den aktuellen Umgang einiger Vereine mit Schiedsrichter*innen aus unserem Kreis bezeichnen.
Aus diesem Grund ist der Kreisschiedsrichterausschuss an uns herangetreten, verbunden mit der Bitte die kommenden Spiele auf Kreisebene abzusagen, um ein deutliches Signal gegenüber den Vereinen zu senden.
Nach Abwägung der Gesamtsituation halten wir es zum jetzigen Zeitpunkt für noch nicht zielführend, diesem Wunsch zu entsprechen. Lassen Sie uns in einem gemeinsamen Miteinander versuchen, auf die Gewaltbereitschaft gegenüber unseren Schiedsrichter*innen Einfluss zu nehmen und Lösungen zu finden.
Auch Sie als Vereinsvertreter können sich dieser Verantwortung nicht entziehen. Es sind Spieler*innen bzw. Teamverantwortliche Ihres Vereins, die in der Außendarstellung einen Imageschaden verursachen.
Unbestritten ist die Tatsache, dass wir Woche für Woche immer wieder Entgleisungen von Spielern und Mannschaftsverantwortlichen gegenüber Schiedsrichter*innen erleben. Dabei sind Bedrohungen und Beleidigungen mittlerweile an der Tagesordnung. Auch die körperliche Gewalt gegenüber Schiedsrichter*innen nimmt weiter zu. Das Fass zum Überlaufen hat die Spuckattacke gegenüber einem unserer Schiedsrichter am letzten Wochenende gebracht. Bereits vor drei Wochen hatten wir einen ähnlich gelagerten Fall.
Es wird von Seiten des Kreises nicht mehr hingenommen, derartige Ausmaße nur zur Kenntnis zu nehmen und das Handeln gänzlich in die Hände der Sportgerichtsbarkeit zu legen. Die aktuelle Situation erfordert über weitere Sanktionsmaßnahmen zu entscheiden.
Nachfolgend nur einige Maßnahmen, die sich zurzeit in einem Abstimmungsprozess innerhalb unserer Ausschüsse und mit unserem Kreisvorsitzenden befinden:
– verpflichtende Stellung von Ordnern durch die Vereine um die Schiedsrichter*innen zu schützen (unabhängig von der Spielklasse)
– keine Ansetzungen mehr von Schiedsrichter*innen bei besonders auffälligen Mannschaften
– Vereine ohne Schiedsrichter*innen werden schärfer sanktioniert
– verpflichtende Regelschulungen für Senioren sowie A- und B-Jugend bei auffälligen Vereinen (die Kosten übernehmen die Vereine)
Bitte helfen Sie uns, dieses Gewaltpotential auf den Sportplätzen zu minimieren und schützen Sie insbesondere unsere Schiedsrichter*innen bei der Ausübung dieses Ehrenamtes. Vergessen Sie nicht, ohne den „23. Mann“ auf dem Spielfeld geht es nicht.
Wirken Sie proaktiv auf Ihre Problemspieler*innen ein und erläutern Ihnen die möglichen Konsequenzen aus ihrem Handeln. Verdeutlichen Sie, dass auch unsere Schiedsrichter*innen Sportler*innen sind, die einfach nur ihrem Hobby nachgehen wollen.
Ein Ausstand von Schiedsrichter*innen sollte immer die letzte Konsequenz bleiben und ist sicherlich nicht zielführend. Aufgrund der aktuellen Situation können wir aber auch derartige Maßnahmen nicht mehr ausschließen.
Deshalb der Appell an Sie, unterstützen Sie unsere Schiedsrichter*innen und gehen Sie in den Dialog mit Ihren Spieler*innen und Teamverantwortlichen. Gemeinsam sind wir sicherlich in der Lage mittelfristig das Gewaltpotential auf den Sportplätzen zu minimieren. Leider ist Respekt zeigen keine Einbahnstraße und so sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.